Zwölf Schulen, zwei Unis, ein Theaterstück und neun Workshops
Vom 26. – 30. Juni 2023 fand das SMASCH Festival statt: Eine Woche in der die unterschiedlichen Akteur*innen des SMASCH Projekts zusammenkamen, sich vernetzten und die Schnittstelle zwischen Digitalität, Kreativität und Schule erforschten. Mit dabei waren:
- Lehrer*innen aus belgischen und deutschen Projektschulen
- das Forschungsteam aus Hamburg und aus Leuven
- Schulklassen aus Hamburg
- Medienpädagog*innen und Prozessbegleiter*innen von SMASCH und
- weitere Pädagog*innen und Vertreter*innen von Bildungsinstitutionen
Das Programm des Festivals wurde in Kooperation mit dem Fundus Theater entwickelt. Das Theater ist eine in Hamburg etablierte Kulturinstitution. Der partizipative Ansatz des Forschungstheaters sowie der thematische Schwerpunkt auf Digitalität machten den Ort zu einem sehr geeigneten Kooperationspartner. Die Räumlichkeiten luden dazu ein, out of the box zu denken, den Horizont zu erweitern. Die Dichte der Workshops sowie die Vielfalt der Perspektiven ermöglichten es den Teilnehmer*innen, außerhalb des manchmal einengenden Schulalltags über digitale Transformation nachzudenken.
Das Festival war in zwei Teilen organisiert:
Vormittags besuchten Schüler*innen die Theaterstücke WWW und ALL DAS. Die Schüler*innen erhielten hier einen ersten Impuls zu dem Thema Internet und Gaming, seinen Gefahren sowie zu seinen kreativen Potentialen.
Trailer WWW und All Das
Fundus Theater Hamburg
Anschließend konnte jede Klasse das Gesehene in einem der folgenden kreativ-digitalen Workshops verarbeiten und weiterdenken:
- VR Labor (mit Christopher Weymann)
- Von Wurzeln und Kabeln (mit Margaux Weiß und Felix Jung)
- Ding sein (mit Gloria Schulz)
Am Nachmittag wurden diverse Workshops zu den Themen Unterrichts- und Schulentwicklung in der digital geprägten Welt für Pädagog*innen angeboten. Auch hier konnten die Kolleg*innen aus einem breit gefächerten Angebot wählen:
- Auftakt: Impulsvortrag zu hybrider Kindheit, Vorstellung der SMASCH-Labcademy, Markt der Möglichkeiten mit Vorstellung der SMASCH Medienpädagog*innen und Prozessbegleiter*innen (mit Izabela Czarnojan und Christopher Weymann)
- Creative Gaming. Mit Spielen spielen (mit Vera Marie Rodewald)
- Fit in die Zukunft (mit Tammo Krüger)
- Jede Sprache ist ein Schatz (mit Jule Böhmer)
- Informatik ohne PC (mit Jule Böhmer)
- Digitale Lebensrealititäten der Kinder (mit Madeleine Wolf)
- Alle an Board? (mit Stefan Clotz)
- Abschluss: Vernetzungscafé und VR Labor: Schule und die Zukunft der Digitalität bauen (mit Christopher Weymann)
Obwohl der Zeitpunkt kurz vor den Sommerferien eine große Herausforderung für die Teilnahme vieler Schulen darstellte, wurde das Programm sowohl von den Schüler*innen als auch den Lehrkräften mit großem Interesse angenommen. Um die Teilnahme möglichst niedrigschwellig zu halten, wurden zwei entscheidende Rahmenbedingungen geschaffen: Zum einen wurde das Nachmittagsprogramm in einem hybriden Format angeboten, sodass Lehrkräfte auch von ihrem Arbeitsplatz teilnehmen konnten. Zum anderen wurde der Mehrsprachigkeit mit Simultandolmetscher*innen begegnet, um einen lebendigen Austausch zwischen belgischen und deutschen Teilnehmenden besser ermöglichen zu können. Bei Interesse an dem gedolmetschten Format kann ein Video zur Verfügung gestellt werden, in dem wir den technischen Aufbau sowie die Learnings der mehrsprachigen Veranstaltung teilen.
Eine Haupterkenntnis, die unter den Teilnehmenden in der Auseinandersetzung mit der Schnittstelle „Digitalität – Kreativität – Schule“ entstand, war, dass die Schnittstelle fluide ist und es viel zu entdecken gibt, was die Begleitung der Schüler*innen in ihrer Kompetenzentwicklung digital und kreativ unterstützt. Eine Herausforderung dabei blieb allerdings, wie das Erfahrene in den Schulalltag implementiert werden kann. Die fluide Schnittstelle steht oft in starkem Gegensatz zu dem recht vorstrukturierten System Schule. Und so war eine wiederkehrende Frage, die das ganze Festival begleitete: Wie können wir neue Elemente erforschen in einem System, das nicht in dem Maße beweglich ist, wie es die Dynamik der zeitgemäßen Bildung eigentlich verlangt?
Insgesamt weckte die intensive Festivalwoche bei vielen Teilnehmer*innen eine große Motivation, partizipativer und kreativer mit den Schüler*innen zu arbeiten, und es wurde deutlich, wie SMASCH dabei begleiten kann. Expert*innen aus dem SMASCH Team wurden an Schulen eingeladen, und es werden bereits Folgeveranstaltungen an Fachtagen und Lehrer*innen-Konferenzen geplant. Zusätzlich sind während der Woche einige thematische Vernetzungen entstanden. So ist zum Beispiel ein internationaler Schüler*innenaustausch mithilfe von Digitalität geplant.
Wir freuen uns über ein gut gelungenes SMASCH Festival, das im Sinne des Projekts Interdisziplinarität, Partizipation und Kontextbezogenheit sowie Vernetzung in den Mittelpunkt stellte.